Salo
Nach seiner Schulzeit arbeitet Salo Blechner zunächst in einer Münchner
Textilfabrik. Ab Januar 1929 ist er Angestellter der Herrenbekleidungsfabrik
Gebrüder Koh & Comp. in Berlin.
Die reichsweite Ausweisung polnischer Juden Ende Oktober 1938 betrifft
auch die Blechners. Während die übrigen deportierten Familienmitglieder
wieder nach München zurückkehren können, wird Salo im Niemandsland
zwischen Polen und Deutschland interniert. Der Fürsprache eines einflußreichen
polnischen Verwandten hat er es zu verdanken, daß er nach München
zurückkehren kann. Salos Pläne, im Frühjahr 1939 gemeinsam
mit seinem Bruder Oskar nach Kuba auszuwandern, scheitern an einer fehlenden
Unterschrift auf den Ausreisepapieren. Nach weiteren erfolglosen Emigrationsbemühungen
bleibt den in Deutschland verbliebenen Blechners nur noch die Möglichkeit
einer Flucht in die Schweiz. Trotz gültiger Touristenvisa wird Salo
und seinen Eltern von den schweizer Behörden die Einreise verweigert.
Zurück in München entkommt Salo knapp der Verhaftung durch die
Gestapo. Er flieht nach Berlin, wo er jedoch am 13.September 1939 verhaftet
wird.
Nach sechs Jahren lebensbedrohlicher KZ-Haft und Zwangsarbeit kehrt Salo
1945 nach München zurück . Er macht sich auf die Suche nach
seiner Familie und bereitet seine Auswanderung in die USA vor.Im Auftrag
der amerikanischen Militärregierung übernimmt er vorübergehend
die Treuhänderschaft für das Traditionsgeschäft Sport Münzinger.
Mit der Unterstützung eines Offiziers der US-Army gelingt ihm schließlich
im Mai 1946 die Emigration in die USA.
Salo stirbt am 28. Mai 2007 in Boston.
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