Jakob und Frieda
Jakob flüchtet mit seiner Frau Frieda im August 1939 in die Schweiz.
Von dort wollen sie über Frankreich nach Großbritannien zu
Oskar und langfristig in die USA weiterreisen. Der Kriegsausbruch verhindert
jedoch die Verwirklichung ihrer Pläne.
Das Leben in der Schweiz ist für jüdische Flüchtlinge
nicht einfach. Immerhin können Jakob und Frieda der Einweisung in
ein Lager entgehen und privat wohnen. Da ein Arbeitsverbot für Flüchtlinge
herrscht, ist das nahezu mittellose Paar auf die Unterstützung jüdischer
Hilfsorganisationen angewiesen. Jakob wird zudem zwischen 1940 und 1946
mit wenigen Unterbrechungen zum Arbeitsdienst verpflichtet. Ein Gönner,
Jakob Sussmann, ermöglicht ihm 1942/43 eine einjährige Ausbildung
zum Seidenweber. Frieda ist als Hausangestellte tätig und kann mit
ihrem 1941 geborenen Sohn Markus zusammenleben. Sie hat Glück, denn
viele andere Flüchtlingsmütter werden vonihren Kindern getrennt.
Jakob hat aus der neutralen Schweiz die Möglichkeit mit allen Familienmitgliedern
zu korrespondieren und zwischen ihnen Nachrichten zu übermitteln.
Nach dem Tod des Vaters im KZ Buchenwald im November 1939 übernimmt
er als ältester Bruder die Rolle des Familienoberhaupts.
Jakob Blechner ist am 15. April 1978 in Zürich verstorben.
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