"Ich lebe! Das ist ein Wunder G'ttes"
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Mina
Markus
Jakob und Frieda
Oskar
Salo
Leon
Salo und Leon mit Freunden beim Baden, Anfang der 50er Jahre. Die vier Brüder und Ihre Frauen bei der Hochzeit von Jerry, Leons und Ginas Sohn, mit Freddie in den USA, am 15. Oktober 1961. Die vier Brüder mit ihren Söhnen auf der Hochzeit von Miriam, Salos und Toby's Tochter%2C Dezember 1972. Jakob, Salo und Oskar 1974/75. Hochzeit von Miriam und Alan, Salos und Tobys Tochter, in den USA, am 17. Dezember 1972.
Salo in der Synagoge in der Reichenbachstraße in München, 1994.
Bestätigung der Mitgliedschaft in der internationalen Flüchtlingsorganisation „International Refugee Organisation“ für Jakobs Familie.
Salo vor dem Gedenkstein für die zerstörte Synagoge, in München 1994.
Salo vor dem Gedenkstein für die zerstörte Synagoge, in München 1994.
Bestätigung der Mitgliedschaft in der internationalen Flüchtlingsorganisation „International Refugee Organisation“ für Jakobs Familie. Späte Anerkennung des Flüchtlingsstatus in der Schweiz für Jakob Blechner, 1974.

Nach 1945

„Selbst nach all diesen Jahren kann ich das, was uns in München passierte, und das Schicksal unserer Großfamilie im Holocaust nicht vergessen.“ So kommentiert Alex Blumenberg sein Verhältnis zu Deutschland. Alex, ein Neffe von Markus Blechner, ist seit seiner Flucht aus Deutschland nur einmal nach München gekommen, um das Grab seiner 1942 verstorbenen Großmutter zu besuchen. Ähnlich wie Alex Blumenberg definieren auch andere Mitglieder der Familie Blechner ihr Verhältnis zu München bzw. zu Deutschland. Niemand aus der Familie lebt heute in München oder Deutschland. Deutschland ist nicht mehr Heimat, sondern nur noch Herkunftsland der Familie.

Viele der jüngeren Familienmitglieder aus der zweiten und dritten Generation waren noch nie in München. Sie erwarten aber von der Stadt, daß sie sich ihrer historischen Verantwortung stellt, weil nur so einer Wiederholung von Rassismus, Gewalt, Terror und Mord wie in der NS-Zeit vorgebeugt werden kann.

In der Familie dominiert die Auffassung, daß bei allem notwendigen Interesse für die Vergangenheit dadurch der Blick in die Zukunft nicht verstellt werden dürfe.Die Familie - obwohl über die ganze Welt verstreut - verfügt über ein außerordentlich großes Zusammengehörigkeitsbewußtsein. Eine starke Hinwendung zu Israel ist bei allen vorhanden. In ihren jetzigen Heimatländern leben sie in jüdischen Gemeinden mit einer offenen Haltung zur nichtjüdischen Umwelt.

Das Münchner Ausstellungsprojekt zum Schicksal der Familie, von Anthony Blechner initiiert und vorangetrieben, wird von der ganzen Familie weltweit unterstützt.