Mina
Deportation und Ermordung
Nach der Verhaftung von Markus und Salo im September 1939 ist Mina Blechner
allein und führt einen verzweifelten Kampf um die Haftentlassung
der Beiden. Unermüdlich versucht sie, Visa für ihren Mann, ihren
Sohn und für sich zu bekommen. Ihre Bemühungen sind jedoch vergeblich.
Mitte November 1939 erhält sie die Nachricht, daß ihr Ehemann
Markus am 14. November 1939 im KZ Buchenwald verstorben sei. Anfang März
1940 wird Mina gezwungen, ihre Wohnung in der Klenzestraße zu verlassen;
sie wird in einer sogenannten Judenwohnung in der Reichenbachstraße
27 einquartiert,wo sie äußerst beengt in der Küche lebt.
Im Oktober 1941 ordnet die NS-Führung die Deportation von Juden
in Deutschland nach Osten an. Am 7. November 1941 wird auch Mina Blechner
aufgefordert, sich zur Evakuierung bereit zu halten. Am 11.
November 1941 werden Mina und die anderen zur Deportation vorgesehenen
Frauen, Männer und Kinder in das Barackenlager Milbertshofen gebracht.
Am 19. November 1941 - wenige Stunden vor ihrem Abmarsch zum Güterbahnhof
Milbertshofen schreibt Mina einen Brief an Jakob. Dieser Brief ist das
letzte Lebenszeichen von ihr Blechner. In den frühen Morgenstunden
des 20. Novembers 1941 verläßt der Deportationszug mit 1000
Menschen den Bahnhof Milbertshofen. Nach einer dreitägigen Fahrt
erreicht der Zug die litauische Stadt Kaunas. Die Gefangenen werden zu
einer Befestigungs-anlage vor der Stadt gebracht. Gemeinsam mit Deportierten
aus Frankfurt und Berlin werden die Münchner Juden am 25. November
1941 Opfer einer Mordaktion des berüchtigten Einsatzkommandos 3.
Der Massenerschießung fallen an diesem Tag insgesamt 1159 Männer,
1600 Frauen und 175 Kinder aus Deutschland zum Opfer.
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